Verzehrempfehlung für Aue/Vehne
Vor einigen Wochen berichtete die Presse über PCB/Dioxin-Belastungen in Fischen. Wir hatten daraufhin angekündigt, beim LAVES/Landwirtschaftsministerium anzufragen, wie die Situation in Aue und Vehne aussieht. Die nun eingetroffene Antwort fassen wir hier kurz zusammen und hängen euch dann die gesamte Stellungnahme an.
🔴 Für Aue und Vehne wurden keine Messungen bzgl PCB/Dioxin vorgenommen. Da aber anzunehmen ist, dass die Fische von nachweislich belasteten Gewässern (Ems, Leda) auch zu uns wandern und eine Belastung grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden kann, sollen die Verzehrempfehlungen aus 2011 auch für Aue und Vehne angewendet werden. Demnach wird vom *Verzehr von Aal abgeraten* und bei *Brassen sollen maximal 200gr pro Monat verzehrt werden*. Es handelt sich dabei laut Ministerium um eine vorbeugende Maßnahme, da Angler als Vielverzehrer gelten. Da andere Fischarten wegen eines geringen Fettgehaltes nicht betroffen sind, gibt es für die Flüsse kein Angelverbot. Wir haben aber beschlossen, Euch die Empfehlungen zur Kenntnis weiterzuleiten und empfehlen, diese einzuhalten. 🔴
*Ausführliche Antwort des Ministeriums im Wortlaut:*
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Anfrage von Herrn Röben wird wie folgt beantwortet:
Konkrete Daten zu Fischen aus von Ihnen genannten Gewässern liegen derzeit nicht vor. Die Untersuchungen wurden auf die genannten größeren Flüsse Niedersachsens beschränkt, da sich dort alle möglicherweise in den Vorflutern vorkommende Belastungen erfassen lassen. Im Rahmen des Flussfischmonitorings war und ist es nicht leistbar alle fischbaren Fließgewässer Niedersachsens zu erfassen. Aus diesem Grund beschränkte sich das Monitoring auf die Flüsse Elbe, Ems, Weser, Leda und Aller. Kenntnisse, inwieweit vergleichbare Belastungen in Fischen der Nebengewässer bestehen, liegen nicht vor. Dies ist jedoch nicht auszuschließen. Es ist zum einen vorstellbar, dass auch Nebengewässer eine Kontamination mit Schadstoffen aufweisen und sich diese in dort ansässigen Fischen anreichern können und zum anderen können durch Wanderbewegungen belastete Fische in die Nebenflüsse gelangen. Daher wird geraten, die Verzehrsempfehlung der beschränkten Verzehrsmenge auch für Fische aus Nebengewässern zu berücksichtigen.
Auf Basis dieser Untersuchungsergebnisse wurde Anglern als konkrete Verhaltensregel empfohlen, auf den Verzehr von Aalen aus allen niedersächsischen Flüssen und von Brassen aus der Weser und damit auch der Aller gänzlich zu verzichten. Für Brassen aus Leda und Ems wurde eine Verzehrmenge von nicht mehr als zwei Portionen von je 200g pro Monat empfohlen. Diese Empfehlung sollte auch für Fische aus Nebengewässern berücksichtigt werden. Es handelt sich um eine vorsorgliche Empfehlung an Angler als „Vielverzehrer“. Auf den Verzehr von Aalen sollte –wie bereits erwähnt – aus allen niedersächsischen Flüssen verzichtet werden.